Mathematik

Jeder kann Mathematik erlernen – Kinder insbesondere,
wenn man die fundamentalen Ideen richtig erklärt.

Den Autoren Rupert Dernick und Werner Tiki Küstenmacher ist mit „Topfit für die Schule“ (ISBN 978-3-466-30777-7) ein tolles Buch gelungen, darin sie u.a. auf folgende drei Faktoren hinweisen:

  1. Sichere Verbindung zwischen Zahlwort (»vier«), arabischem Zahlsymbol (»4«) und Menge (»«)
  2. Schritt für Schritt zählen können (möglichst auch rückwärts)
  3. Vorgänger- und Nachfolger-Prinzip kennen

Ich möchte für 1. noch die Ablösung der Menge vom Konkreten zu etwas Abstraktem hinzufügen. Es kommt nicht auf die Art des Gezählten an (z.B. Personen), sondern nur auf deren Anzahl – losgelöst von der Art.
Enorm wichtig wäre eigentlich noch, dass wir nur Ziffernsymbole kennen und daraus Zahlen zusammensetzen.
Hierin steckt das Verständnis von Zahlen.

Das sichere Beherrschen des Einmaleins, durchaus gelernt wie Vokabeln, stellt Bezüge unter den Zahlen her. Sowohl beim 3er, als auch beim 4er und auch beim 6er Einmaleins taucht die Zahl 12 auf. Deswegen ist sie für unsere Welt von größerer Bedeutung als z.B. die Zahl 13 – sie ist eine Primzahl.
So unterhalten die Zahlen Beziehungen zueinander, die sich nur schwer darstellen lassen, sondern wohl nur innerhalb der Mathematik erfasst werden können.
Diese Erkenntnis offenbart das Zahlengefüge oder auch Zahlengefühl.

Die Mathematik ist wohl die einzig wahre Geisteswissenschaft, denn sie benötigt für ihre Existenz weder ein Medium noch Regeln, nicht einmal eine Sprache. Allein das Anerkennen von Existenz (»1«) und Nichtexistenz (»0«) reicht für die Algebra völlig aus; der Rest sind Schlussfolgerungen. Es ist nun Aufgabe des Anwenders, zwischen der Mathematik und unserer Welt die Parallelen zu erkennen, um die Mathematik sinnvoll anwenden zu können. Hierfür sind eine Symbolik und eine Sprache durchaus hilfreich, aber nicht notwendig.
Das ist die Bedeutung der Mathematik.

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