4. Komplexe Zufallsexperimente

4.0 Grundbegriffe

Ein Zufallsexperiment ist das Herbeiführen einer Entscheidung, die nicht beeinflusst werden kann, also zufällig erfolgt.

Beispiele hierfür sind: Würfeln, Münzwurf, Drehen eines Glücksrades, Ziehen aus einer Urne, Kartenziehen, etc.

Bei der Durchführung von Zufallsexperimenten tritt stets genau ein Ergebnis auf. Diese werden mit w1, w 2, w3, … bezeichnet. Die Menge aller möglichen Ergebnisse heißt Ergebnismenge W={w1, w2, w3, …}. Für die Anzahl der Elemente der Menge W schreibt man |W|, Mächtigkeit der Menge W.

Ein Ereignis tritt ein, wenn ein Ergebnis wÎA einer Teilmenge A der Ergebnismenge W, kurz AÌW, eintritt.

Das Ereignis W tritt immer ein und heißt sicheres Ereignis. Das Ereignis Æ tritt nie ein und heißt unmögliches Ereignis. Das Gegenereignis enthält alle Ergebnisse wiÎW, für die gilt: wiÏA. Man schreibt auch \ A. Es gilt: . Zwei Ereignisse A und B heißen disjunkt, wenn sie kein gemeinsames Ergebnis haben, kurz: .

Bei einem Zufallsexperiment wird jedem Ergebnis wi eine Wahrscheinlichkeit 0 < P(wi) = 1 zugeordnet. Der Wert ist körper- und formbedingt und gibt den Anteil des Auftretens an der Gesamtzahl der Versuche an.

Empirisches Gesetz der großen Zahlen:

Bei einem Zufallsexperiment tritt jedes Ergebnis wi mit einer Wahrscheinlichkeit P(wi) auf. Mit steigender Versuchsanzahl stabilisiert sich die relative Häufigkeit der Ergebnisse h(wi) und nähert sich der Wahrscheinlichkeit an: .

Man definiert intuitiv: P(Ø) = 0 und P(?) = 1 .

Haben bei einem Zufallsexperiment alle Ergebnisse die gleiche Wahrscheinlichkeit, so nennt man es Laplace-Experiment. Gibt es k Ergebnisse, so gilt: für alle .

Für die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A gilt beim Laplace-Experiment: . Damit gilt: .

Additionsgesetz der Wahrscheinlichkeitsrechnung:

, falls paarweise disjunkt für alle .

Beeinflusst das Auftreten eines Ereignisses A das Auftreten des Ereignisses B nicht, so nennt man A und B unabhängig.

Multiplikationsgesetz der Wahrscheinlichkeitsrechnung:

, falls paarweise unabhängig für alle .

4.1 Vierfeldertafel und Baumdiagramm

Textfeld: 	A	 

B	 
 
 

 
 
 
 

	 
 
 


Wird ein Zufallsexperiment auf das Eintreten zweier Ereignisse A und B betrachtet, so lässt sich die Ergebnismenge W in einer Vierfeldertafel übersichtlich veranschaulichen:

Dabei sind , , und disjunkt.

Sätze für die Wahrscheinlichkeit der Schnittmenge

Für gilt: . Analog folgt: Falls für gilt: .

Satz für die Wahrscheinlichkeit der Vereinigung

4.2 Bedingte Wahrscheinlichkeit

A

B

Ist bei einem Zufallsexperiment das Eintreten eines Ereignisses

A

bekannt und betrachtet man dann die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von

B

, so bezeichnet man dies als bedingte Wahrscheinlichkeit

PA

(

B

).

Es gilt dann:

Anmerkung:

  • Die Bedingung ist nicht vertauschbar, denn aber
  • Für unabhängige Ereignisse gilt: , also

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