4.1 Hypothesentests

Ist bei einem statistischen Problem die Wahrscheinlichkeit unbekannt, aber gibt es zwei Hypothesen H0 und H1 zu dieser Wahrscheinlichkeit, dann wird die Nullhypothese H0 über eine Stichprobe vom Umfang n getestet.

Liegt diese im Ablehnungsbereich K, so wird H0 verworfen und die Gegenhypothese H1 angenommen; liegt die Stichprobe im Annahmebereich , so wird H0 als richtig angenommen.

Beispiel:

Ein Spieler behauptet, er verwandle zu 70% einen Elfmeter. Seine Mitspieler glauben, die Wahrscheinlichkeit ist geringer.

Nullhypothese H0 : p0 = 0,7          Gegenhypothese H 1 : p1 < 0,7

Stichprobe: Der Spieler schießt n = 5 Elfmeter. (m = 3,5)

Annahmebereich Ablehnungsbereich

Anmerkung:

  • Dabei können zwei Fehler auftreten:
    1. Die Nullhypothese wird abgelehnt, obwohl sie richtig ist. (Fehler 1.Art α)
    2. Die Nullhypothese wird angenommen, trotz dessen sie falsch ist. (Fehler 2.Art β)
  • Beide Fehler haben stets unterschiedliche Gewichtung. Eine Verkleinerung des einen durch einen geänderten Bereich K bewirkt immer eine Vergrößerung des anderen. 
  • Nur ein größerer Stichprobenumfang n kann beide gleichzeitig verringern.
H0 ist wahr H0 ist falsch

Nullhypothese H0 wird

abgelehnt

Fehler 1.Art α

Richtig

angenommen

Richtig

Fehler 2.Art: β

         
Da die Breite der Verteilung an der Standardabweichung s hängt und diese nur mit steigt, wird sie – relativ gesehen – schmäler mit steigendem Stichprobenumfang n. Damit trennen sich auch die Bereiche von H 0 und H1.

Die Trennung der Bereiche von H0 und H1 durch eine größere Stichprobe vom Umfang n reduziert somit auch die Fehler
1.Art
α
und Fehler 2.Art β. Um den Fehler 2.Art β konkret berechnen zu können, muss man für H1 : p1 einen Wert wählen.

4.2 Einseitiger Signifikanztest

Bei einem Signifikanztest wird für den Fehler 1.Art, also die fälschliche Ablehnung der Hypothese H0, eine Obergrenze vorgegeben. Entsprechend dieses Signifikanzniveaus a ist der Ablehnungsbereich K zu wählen.

Für H0 : p0 = p und H1 : p1 > p nennt man ihn rechtsseitigen,
für H0 : p0 = p und H1 : p1 < p linksseitigen Signifikanztest.

Standardabfolge:

  • Bestimmung der Zufallsgröße X und des Umfangs n
  • Formulierung der Hypothesen H0 : p0 und H1 : p1
  • Festlegung des Signifikanzniveaus a
  • Bestimmung des Ablehnungsbereichs K
    Beispiel Rechtsseitiger Test: ist so zu wählen, dass , also .

Anmerkung:

Da bei diesen Tests p0 stets gleich bleibt, sind sie binomial verteilt, also gilt und .
Damit lässt sich der Ablehnungsbereich grob abschätzen:
α = 5%: , also „
α = 2%: , also „
α = 1%: , also „
exakt: α = 5%: 1,96σ,          α = 1%: 2,58σ,          α = 0,1%: 3,29 σ

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