2.0 Stetigkeit

Eine Funktion f heißt auf einem Intervall I stetig, wenn ihr Graph eine glatte Kurve ist, die nirgends unterbrochen ist, also man ohne Abzusetzen mit dem Stift zeichnen kann. Präzise:

Hat eine Funktion f bei x0 den Wert f(x0) und gilt , so ist f an der Stelle x0 stetig.

Gilt diese Eigenschaft für alle Werte eines Intervalls I, so heißt f auf dem Intervall I stetig.

Fachlich: Gibt es für jede beliebig kleine Toleranz ε eine passende Zahl δ(ε) so, dass für alle , dann ist die Funktion f bei x0 stetig.

Folgerung:

Funktionen mit Sprung oder Definitionslücke sind an diesen Stellen nicht stetig.

2.1 Differenzenquotient

Ist eine Funktion f im Intervall stetig und sowie zwei Punkte des Funktionsgraphen Gf, dann gibt der Differenzenquotient die mittlere Änderungsrate der Funktion im Intervall I an.

Graphisch gibt er die Steigung der Sekante durch P und Q an.

2.2 Differentialquotient

Fixiert man bei einer stetigen Funktion den Punkt und verschiebt nun immer näher an P heran, so wird aus der Sekante eine Tangente an den Graphen im Punkt P. Dabei gibt der Differentialquotient die Steigung der Tangente und somit die lokale bzw. momentane Änderungsrate von f an der Stelle x0 an.

Fachlich: Man betrachtet dabei eine Folge von Punkten des Funktionsgraphen Gf mit , die sich also dem Punkt beliebig nahe annähern.

Somit lässt sich der Differentialquotient auch als schreiben und heißt Ableitung .

2.3 Differenzierbarkeit

Eine Funktion f heißt auf einem Intervall I differenzierbar, wenn ihr Graph eine glatte Kurve ist, die sich höchstens gleichmäßig ändert, also keinen Knick aufweist. Präzise:

Existiert für eine Funktion f bei x0 der Differentialquotient, so nennt man seinen Wert Ableitung .

Gilt diese Eigenschaft für alle Werte eines Intervalls I, so heißt f auf dem Intervall I differenzierbar.

Folgerung:

Eine nicht-stetige Funktionen kann nicht differenzierbar sein.

Weist eine Funktion einen Knick im Graphen auf, so ist sie an dieser Stelle nicht differenzierbar.


Beispiel:



Somit existiert bei x0 keine Ableitung, also f nicht differenzierbar.

Die Berechnung vereinfacht sich erheblich, wenn man den Differentialquotienten wie folgt umschreibt:

2.4 Ableitung und Stammfunktion

Ist ℝ, eine differenzierbare Funktion, so heißt ℝ, die Ableitung von f.

Anmerkung: ist die Ableitung nach der Variablen x.
ist die Ableitung nach der Zeit t.

Um die Ableitung einer Funktion zu berechnen, betrachtet man den Differentialquotienten eines konkreten Punktes x0, den man dann doch beliebig und so zu einer Variablen werden lässt.
ist für Df = ℝ differenzierbar.
, also , Df′ = ℝ

ist für Dg = ℝ differenzierbar.
, also , Dg′ = ℝ

Ist ℝ, eine stetige Funktion auf I, so heißt ℝ, eine Stammfunktion von f, wenn gilt.
Das Ermitteln der Stammfunktion nennt man Integrieren.


x = 0: f hat eine horizontale Tangente, also gilt für die Ableitung f‘(0) = 0.

x = 0: f(0) = –1, also hat F(x) die Steigung –1

x = ±1: f(±1) = 0, also hat F(x) jeweils eine horizontale Tangente (Maximum und Minimum)

x = ±2: f(±2) = 3, also steigt F(x) entsprechend

2.5 Ableitungsregeln

  • Potenzfunktionen: mit n ∈ ℝ, Df = ℝ
  • Summenregel: mit g & h differenzierbar
    • Faktorregel: mit c ∈ ℝ
    • Produktregel: , u & v differenzierbar
    • Quotientenregel: , u & v differenzierbar
    • Kettenregel: , u & v differenzierbar
    • Beispiele:

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