1.0 Geschichtliches

Wie groß ist der Flächeninhalt einer Ellipse?

  • Ausschneiden und wiegen. Es gilt: =>
  • mit Quadraten auslegen und abzählen
  • Integralrechnung

1.1 Lokale Änderungsrate


Der Besucheraufzug im Münchner Fernsehturm fährt gemäß folgender Geschwindigkeitsfunktion v.

Auf welcher Höhe befindet sich die Besucherplattform?




also 185m.

Auch der Flächeninhalt zwischen Graph und x-Achse ist 185.

Ist von einer Größe der Verlauf ihrer lokalen Änderungsrate bekannt, so ist die Gesamtänderung gleich der Fläche zwischen der x-Achse und dem Graphen der lokalen Änderungsrate.

Folgerungen:

  • Die Fläche unter der Geschwindigkeitsfunktion v(t) entspricht dem Ort x(t).
  • Die Fläche unter der Funktion des Wasserzulaufs z(t) gibt die Wassermenge w(t) an.
  • Die Fläche unter der Ableitung f‘ gibt die Differenz der Funktionswerte f(x) zwischen Anfang a und Ende b der Fläche an, also f(a) – f(b).

1.2 Streifenmethode: Ober- und Untersumme

Zur Berechnung der Fläche Af zwischen der x -Achse und dem Graphen Gf einer Funktion , If ⊆ ℝ, Wf ⊆ ℝ eignet sich die Streifenmethode. Dabei wird das Intervall If in n gleich lange Teilintervalle unterteilt. Die Höhe der dabei entstehenden Rechtecke ist durch die Funktionswerte festgelegt. Die Summe der umschriebenen Rechtecke heißt Obersumme Of, die Summe der einbeschriebenen Rechtecke heißt Untersumme Uf.

Es gilt stets: .

Beispiel 1:

, , Länge der Teilintervalle


Mit höherer Anzahl an Teilintervallen werden die NäherungenUf und Of für die Fläche Af immer besser. Damit gilt:

Für das Intervall gilt dann:

Beispiel 2:

, , Teilintervallänge


         



Somit folgt:
Für das Intervall gilt dann:

1.3 Der Integralbegriff

Für jede wenigstens abschnittsweise stetige Funktion gilt: . Man schreibt dafür und bezeichnet es als Integral der Funktion f zwischen den Grenzen a und b.

Dabei werden die Intervallbreiten infinitesimal klein und man schreibt dann dafür dx.

Anmerkungen:

  • Das Integral selbst wird negativ, wenn der Graph der Funktion f unterhalb der x-Achse liegt.
  • Verläuft der Graph der Funktion f sowohl oberhalb als auch unterhalb der x-Achse, so kann das Integral null werden, wenn sich die Flächen gegenseitig aufheben.
  • Für die Berechnung muss man das Integral an den Nullstellen des Integranden f aufteilen.

Eigenschaften:






Ist eine stetige Funktion auch punktsymmetrisch, also , so gilt für das Integral .

Integralfunktion:

Sei , Df = ℝ eine stetige Funktion, so wird durch die orientierte Fläche zwischen x-Achse und Graph Gf im Intervall beschrieben. Wählt man die Obergrenze variabel, so erhält man als Flächenfunktion die Integralfunktion mit der Untergrenze a bis zur variablen Obergrenze x.

Es ist klar: , also ist a Nullstelle der Funktion F.

Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung:

Es ist leicht zu sehen, dass die Integralfunktion stetig ist. Wie lässt sich nun berechnen?

Gemäß der Streifenmethode lässt sich die Differenz zwischen F(x) und F(x+h) durch ein einbeschriebenes und ein umschriebenes Rechteck abschätzen.

Es gilt dann: für h>0 und f monoton steigend, also auch . Aufgrund der Stetigkeit der Funktionen f und F lassen sich die Grenzwerte bilden für und wegen gilt .

Sei f eine auf dem Intervall If ⊆ ℝ integrierbare Funktion und F ihre Integralfunktion mit Df = If, so gilt:
mit .

Sei f eine stetige Funktion. Jede differenzierbare Funktion F heißt Stammfunktion von f, wenn gilt: . Man schreibt dafür das unbestimmte Integral mit c ∈ ℝ und . Also folgt: .

1.4 Uneigentliches Integral

Ist die Funktion f auf , a ∈ ℝ integrierbar und ℝ, dann gilt: .

Folgerungen:

  • , falls
  • , falls k>1

1.5* Integration durch Substitution

mit Subst: t = g(x) und dt = g‘(x)dx

Beispiel 1:

     Subst.:
Für das Differential bildet man die Ableitung der Substitution und löst nach dem neuen Differential auf:
, also dt = 2dx. Somit folgt:

Achtung: Integrationsgrenzen umrechnen oder resubstituieren.

Beispiel 2:

     Subst: , , also dt = dx

1.6* Partielle Integration

Sind zwei Funktionen u und v in einem Intervall I differenzierbar, dann gilt dort:

, also

Beispiel 1:

     Setze: , und ,
Somit folgt:

Beispiel 2:

     Setze: , und ,
Somit folgt:

 

1.7 Integrationsmethoden

  • Potenzen:
  • Summen:
  • Logarithmus:
  • Kettenregel1:
  • Kettenregel2:
  • *Substitution: mit Subst: t = g(x) und dt = g‘(x)dx

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